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Visit Austria Part 4: Mittersill, zwischen Nationalpark Hohe Tauern und den Kitzbüheler Alpen

Die letzte Station unserer Reise durch das SalzburgerLand führte uns in die Urlaubsregion Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden. Eingebettet zwischen hohen Gipfeln liegt das beschauliche Bergstädtchen Mittersill als Ausgangspunkt für die beiden kommenden Touren. Durch die hervorragende geographische Lage vor allem bekannt für einmalige und schier unendliche Wanderlebnisse im Nationalpark Hohe Tauern sowie perfekte Bedingungen für Skifahrer in den Kitzbüheler Alpen, spricht diese Region seit einigen Jahren auch explizit Mountain- und Gravelbiker an. Mit einigen Tourenempfehlungen und -vorschlägen bekommt man einen ersten Einblick in die Vielseitigkeit und Schönheit des Nationalparks und kann die für sich und seine Ausdauer passende Strecke auswählen. Für den ersten Tag kombinierten wir zwei der vorgeschlagenen Touren, die uns zuerst durch das Stubachtal hinauf in luftige Höhen südwärts von Mittersill und hiernach nordwärts auf eine Panoramatour bringen sollten. In Summe standen also knapp 60 km mit ca. 1.900 Höhenmetern auf dem Plan und wir waren gespannt wie Flitzebögen, was uns auf den Schotterwegen um Mittersill erwarten würde!

 

Leichter Dunst lag noch auf den Straßen, als wir früh am Morgen mit unseren Gravelbikes aufbrachen. Entgegen der Tourenempfehlung fuhren wir die Runde in entgegengesetzter Richtung und starteten so mit ein paar flachen Einrollkilometern, bevor wir dann ins Stubachtal abbogen. Schnell war es vorbei der gemütlichen Aufwärmphase, denn schon bald fanden wir uns im ersten Anstieg mit 17 Steigungsprozenten wieder. Auf einem steilen, schmalen aber immer noch asphaltierten Sträßchen schraubten wir uns in engen Serpentinen den Berg hinauf, unter uns der immer eindrucksvoller erscheinende Blick auf das Stubachtal. Dann plötzlich endete der Asphalt und der Bodenbelag wechselte zu Schotter – Und was für einem! Technik und Konzentration war gefragt, denn die teilweise großen Steine brachten die Reifen vermehrt zum durch- bzw. wegrutschen. In Kombination mit der noch immer nicht zu vernachlässigenden Steigung war die Umstellung tatsächlich ganz schön anspruchsvoll, hatte aber durchaus seinen Reiz! Wir überquerten eine Waldlichtung, der Weg ließ sich nur erahnen und ich war froh um mein GPS-Gerät, das mir sagte, dass wir noch immer auf dem richtigen Kurs waren. Als wir dann vor einer Geröllwand standen, hieß es absteigen und schieben (wer es schafft, dort hoch zu fahren - ohne Akku! -, dem lasse ich ein Präsent meiner Anerkennung zukommen!). Weiter ging es dann auf einer Kuhweide, die sich dann langsam aber sicher in einen tiefen Sumpfmix als Matsch und Kuhmist verwandelte. An dieser Stelle grübelte ich so langsam, was wir uns da angetan haben, der Track war bis zu dieser Stelle ganz schön aufregend!

 

 

Und dann stapften wir aus Matsch-Kuhmist-Sumpf auf eine Schotterstraße, drehten uns um und ließen erst einmal unsere Kinnladen herunterklappen. Was für ein Anblick, was für ein Panorama! Berge, soweit das Auge reichte. Schneebedeckte Gipfel, die über das dichte Dach des Waldes ragten, ich war hin und weg! Da hatte sich die aufregende Anfahrt aber gelohnt, aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommend tuckerten wir mit gebannten Blicken den wunderschönen Gravelweg entlang, der Anblick der Gebirgskette veränderte sich zu Meter zu Meter und ich wusste gar nicht, wo ich noch überall anhalten sollte zum Staunen! Nach ein paar Kilometern schickte uns der Track eine kurze Abfahrt hinunter, ehe wir zum nächsten Anstieg abbogen. Sonnenstrahlen fielen durch den dichten Wald, wir fuhren vorbei an plätschernden Bächen und einigen Kuhherden und erfreuten uns an der unfassbaren Ruhe, die uns umgab. Keine zu dicht überholenden Autos, keine knatternden Motorräder, nur leises Vogelgezwitscher und das Geräusch von Schotter unter unseren Reifen. Langsam aber sicher verliebte ich mich in diese Art des Radfahrens!

 

Nach einer langen und rasanten Abfahrt waren wir zurück in Mittersill und legten in einem Café in der beschaulichen Innenstadt erst einmal eine kurze Kaffee- und Kuchenpause ein (ohne die läuft nämlich nichts). Mit frischem, saftigen Zwetschgenstreuselkuchen im Verbrenner nahmen wir nun also noch die Panoramarunde unter die Räder. Beim Wort „Panorama“ werde ich ja grundsätzlich schonmal hellhörig, die Erwartungen an diese Runde waren also seeeehr groß! Auf Asphalt ging es also (wie sollte es auch anders sein) steil bergauf bis wir schließlich vor einer Schranke standen, welche uns signalisierte: Ab hier beginnt endlich wieder die mittlerweile heiß geliebte autofreie Zone! Und dann dieser Anblick, fragt nicht nach Sonnenschein! Der Titel der Runde machte seinem Namen tatsächlich alle Ehre: Berge, Berge und noch mehr Berge, welche sich in einer schier endlosen Kette aneinander reihten. Bald endete der Asphalt und das liebgewonnene Knirschen von Steinchen unter unseren Rädern setzte wieder ein. Stets begleitet von der unglaublichen Aussicht schraubten wir uns immer weiter bergauf bis zum höchsten Punkt auf ca. 1.400 m ü. M., dann ging es auch schon wieder rasant talwärts. An dieser Stelle der Hinweis: Achtung vor den freilaufenden Kühen, die gerne aus heiterem Himmel aus irgendeinem Gebüsch gelaufen kommen und dann auf dem Weg stehen, seit auf jeden Fall achtsam und bremsbereit!

 

 Bevor wir viel schneller als uns lieb war schon wieder in Mittersill ankommen würden, wollten wir auf jeden Fall noch einmal irgendwo einkehren (immerhin hatten wir ja Urlaub, da darf man ja auch Schlemmen). Allerdings fand sich nirgendwo eine passende Location, bis wir uns einfach an die einheimischen Wanderer wandten und Schwupps, hatten wir unseren Kaffee inkl. Apfelstrudel (plus einer, ok, vielleicht waren auch zwei, Eiskugeln…). Was ein Apfelstrudel ist, sollte hoffentlich jedem bekannt sein? Tag eins in Mittersill war also ein voller Erfolg, eine tolle Tour mit unglaublich schönen Ausblicken und Eindrücken, die komplett anders waren, als diejenigen von unserem Aufenthalt in Leogang an den beiden Tagen zuvor! Für den kommenden und auch leider schon wieder letzten Tag unseres Trips haben wir am Abend nochmals spontan umdisponiert und uns von einer erneut sehr langen und mit vielen Höhenmetern gespickten Tour zur Resterhöhe zu einer Tour hinauf zur Hörgeralm umentschieden. Auch diese Tour versprach nochmals die volle Ladung Bergpanorama und nach der heutigen Fahrt wusste ich, was ich erwarten dürfte!

 

Auch am letzten Tag präsentierte sich uns fantastisches Kaiserwetter, trotzdem war ich natürlich etwas wehmütig, dass sich der Trip durch das SalzburgerLand bereits dem Ende zuneigte. Aber ich wusste auch, dass wir heute nochmal Großes von der Tour erwarten dürften, drum machten wir uns in der warmen Morgensonne frohen Mutes auf den Weg zur Hörgeralm. Die ersten Kilometer waren uns bereits bekannt vom Vortag, wieder waren wir fasziniert von dem immer spektakulärer aussehenden Panorama, je mehr Höhe wir gewannen, bis wir schließlich in einen uns bisher unbekannten Waldweg abbogen. Durch einen duftenden Nadelwald und vorbei an zahlreichen, freilaufenden Kühen ging es immer weiter bergan, die Steigung lag konstant bei ca. 10 %, sodass wir in einem gleichmäßigen Rhythmus voran kamen. Und schließlich erreichten wir wieder den herbeigesehnten Punkt, an dem die Baumgrenze überschritten wurde und wir gespannt waren auf den Ausblick, der sich uns bieten würde. Und WAS für ein Ausblick das war!

 

Ein unglaubliches Alpenpanorama tat sich hinter den Bäumen auf, zum Greifen nah schienen die im Tiefschnee liegenden Giganten. Ein Anblick, den man so schnell nicht vergisst und der uns begleitete, während wir die letzten Höhenmeter hinauf zur Hörgeralm in Angriff nahmen. Bis auf zwei Wanderer trafen wir keine Menschenseele und waren mutterseelenalleine an diesem traumhaften Ort. Ich nahm Platz auf der Wiese am Wegesrand und musste die Szenerie erst einmal in vollen Zügen genießen. Was für ein wundervoller Flecken Erde, am liebsten hätte ich mich direkt in der Hörgeralm eingenistet und wäre Bergbäuerin geworden! Noch für ein paar weitere Kilometer konnten wir das Panorama genießen, dann ging es auch schon wieder in die Abfahrt durch den Wald dem Tal entgegen. Für den letzten Tag musste natürlich auch noch ein letzter Schmaus her, darum kehrten wir im Restaurant Sunnseit nochmal für einen letzten Germknödel ein. Satt und glücklich über diesen genialen Abschluss eines wunderbaren Urlaubs rollten wir die letzten Kilometer flach an der Salzach entlang zurück nach Mittersill. Zwei Tage vollgepackt mit traumhaften Landschaften, gutem Essen und besten Radstrecken lagen hinter uns. Mittersill, du warst einfach nur genial!


Mittersill, between the Hohe Tauern National Park and the Kitzbühel Alps

The last stop on our journey through the Salzburgerland took us to the Mittersill-Hollersbach-Stuhlfelden vacation region. Nestled between high peaks, the tranquil mountain town of Mittersill is the starting point for the two upcoming tours. Due to its excellent geographical location, known above all for unique and almost endless hiking experiences in the Hohe Tauern National Park and perfect conditions for skiers in the Kitzbühel Alps, this region has also been explicitly appealing to mountain and gravel bikers for several years. With some tour recommendations and suggestions, you get a first insight into the versatility and beauty of the national park and can choose the route that suits you and your endurance. For the first day, we combined two of the suggested tours, which would first take us through the Stubach Valley up to lofty heights south of Mittersill and then northward on a panoramic tour. In total, almost 60 km with about 1,900 meters of altitude were on the menu and we were as curious as lightning bows, what would await us on the gravel roads around Mittersill!

Light haze was still on the roads when we set off early in the morning with our gravel bikes. Contrary to the tour recommendation, we rode the round in the opposite direction and thus started with a few flat roll-in kilometers before we then turned off into the Stubach valley. Quickly the comfortable warm-up was over, because soon we found ourselves in the first climb with 17 gradient percent. On a steep, narrow but still asphalted little road we screwed our way up the mountain in narrow serpentines, below us the increasingly impressive view of the Stubach valley. Then suddenly the asphalt ended and the surface changed to gravel - and what a gravel! Technique and concentration was required, because the partly large stones brought the tires increasingly to slip through or away. In combination with the still not negligible slope, the change was actually quite demanding, but had its charm! We crossed a clearing, the path could only be guessed and I was glad for my GPS device, which told me that we were still on the right course. When we then stood in front of a scree wall, it was time get off our bikes and push (whoever manages to ride up there - without a battery! -, I'll send you a present of my recognition!), then continued on a cow pasture, which then slowly but surely turned into a deep swamp mix as mud and cow dung. At this point I pondered so slowly, what we have done to us, the track was up to this point quite exciting!

And then we trudged out of the muddy muck swamp onto a gravel road, turned around and first let our jaws drop. What a sight, what a panorama! Mountains as far as the eye could see. Snow-capped peaks towering over the dense canopy of the forest, I was blown away! Since the exciting journey had been worth it, out of the rapture no longer coming out, we chugged with spellbound views along the beautiful gravel road, the sight of the mountain range changed to meters to meters and I did not know where I should still stop everywhere to marvel! After a few kilometers, the track sent us down a short descent before we turned to the next climb. Sunbeams fell through the dense forest, we passed babbling brooks and some herds of cows and enjoyed the incredible silence that surrounded us. No cars overtaking too closely, no rattling motorcycles, just a bit of birdsong and the sound of gravel under our tires. Slowly but surely I fell in love with this way of cyclingcak!

 

After a long and rapid descent, we were back in Mittersill and took a short coffee and cake break in a café in the tranquil town center (nothing works without cake). With fresh, juicy plum crumble in the burner, we now took the panoramic round under the wheels. When I hear the word "panorama", I generally prick up my ears, the expectations of this round were thus reaaally high! On asphalt it went (how should it be otherwise) steeply uphill until we finally stood in front of a barrier, which signaled to us: From here finally begins again the now beloved car-free zone! And then this sight, do not ask for sunshine! The title of the round really lived up to its name: mountains, mountains and more mountains, which lined up in a seemingly endless chain. Soon the asphalt ended and the familiar crunching of stones under our wheels resumed. Always accompanied by the unbelievable view, we continued to climb until we reached the highest point at about 1,400 meters above sea level, and then we were already rapidly descending again. At this point the hint: Beware of the free-ranging cows that like to come out of the blue from some bushes and then stand on the path, be sure to be careful and ready to brake!

Before we would arrive much faster than we liked back in Mittersill, we wanted to stop in any case once again somewhere (after all, we had a vacation and were allowed to treat ourselves). However, nowhere found a suitable location, until we simply turned to the local hikers and poof, we had our coffee including apple strudel (including one, ok, maybe were two, ice cream scoops ...). What is an apple strudel should hopefully be known to everyone? So day one was a complete success, a great tour with incredibly beautiful views and impressions that were completely different from those of our stay in Leogang on the two days before! For the next and unfortunately already the last day of our trip, we spontaneously changed our plans in the evening and decided to take the tour up to the Hörgeralm instead of another very long tour to the Resterhöhe with a lot of altitude meters. This tour also promised again the full load of mountain panorama and after today's ride I knew what I could expect! 

Also on the last day we were presented with fantastic imperial weather, but of course I was a little melancholy that the trip through the Salzburgerland was already drawing to a close. But I also knew that we could expect great things from the tour today, so we set off in the warm morning sun with good cheer to the Hörgeralm. The first kilometers were already familiar to us from the previous day, again we were fascinated by the increasingly spectacular looking panorama, the more altitude we gained, until we finally turned into a previously unknown forest path. Through a permissive coniferous forest and past numerous, free-roaming cows, we continued to climb, the gradient was constant at about 10%, so that we progressed at a steady pace. And finally we reached the longed-for point again, where the tree line was crossed and we were excited about the view that would be offered to us. And WHAT a view it was!

An incredible alpine panorama opened up behind the trees, the giants lying in the deep snow seemed close enough to touch. A sight that one does not forget so quickly and that accompanied us while we tackled the last meters of altitude up to the Hörgeralm. Except for two hikers, we didn't meet a soul and were all alone in this dreamlike place. I took a seat on the meadow at the edge of the path and first had to enjoy the scenery to the fullest.  What a wonderful spot on earth, I would have loved to nestle directly in the Hörgeralm and become a mountain farmer! For a few more kilometers we could enjoy the panorama, then it was already again in the descent through the forest towards the valley. For the last day, of course, a last feast was needed, so we returned to the restaurant Sunnseit for a last Germknödel. Full and happy about this brilliant conclusion of a wonderful vacation, we rolled the last kilometers flat along the Salzach back to Mittersill. Two days packed with fantastic landscapes, good food and the best cycling routes lay behind us. Thank you Mittersill, you were just brilliant!

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